Metamorphosen des Harlekin

Gedanken:


Dem Verlangen, sich selbst zu entfliehen und nur noch den Zaubertrank der Phantasie zu schlürfen, entspringen die unzähligen Figuren aus der Komödie, der Oper und dem Ballett.

Man verliebt sich in den Tausch der Masken und die Erregung des Theaters. Wo das eigene Dasein scheinhaft wird, triumphiert die Welt des Scheins, die Bühne.

Der Harlekin wird zum Symbol ; das ist kein melancholischer und tiefsinniger Narr mehr wie bei Shakespeare.
Er genießt mit den Genießenden und sprüht seine Späße, zwar um die Nichtigkeit alles
Bestehenden wissend, aber von solchen Wissen nicht beschwert

Über alle Hinweise kann man meditieren und diskutieren. Dabei bildet das Anschauliche immer den Ausgangspunkt, und dann setzt unsere Aktivität,
die Aktivität des Betrachters ein.

Eine außergewöhnliche Welt, diese Welt der Spieler und Gauklern. Sie wären nicht, was sie sind, wenn alle Menschen so leben könnten wie sie. Sie sind die Stimme einer anderen Möglichkeit, die in die Welt des Üblichen drängt.

In der Luftblase der Illusionen können wir sehen, wie Columbine vom Trapez schwingend auf Harlekin zu, ihr bittend Rosen entgegenstreckt. Sie hingegen schaut zu einem anderen
Harlekin, einen der in der Manege steht, das Gesicht voller Trauer,
ein paar Töne auf der Gitarre,
anschlagend - dahinperlenende, ungewollte Laute.

Die Bilder bleiben, die Fragen bleiben.

Das Gleichnis ist in individuell und allgemein zugleich, situationsbezogen und überzeitlich,
unzeitgemäß, Maske und Gesicht zugleich.

Es gibt viele Gleichnisse, welche auf uns zutreffen.


" Sind wir nicht alle irgendwann ein Narr, Harlekin oder Clown " ?

Lassen Sie mich eine Geschichte erzählen...